© 2024 Lichtenegger Theaterbund
Lichtenegger Bund

Erste "Mühlhiasl" Kostprobe

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Die erste Kostprobe des neuen „Mühlhiasl“ gab der Lichtenegger Bund bei der Vorstellung des Festspielsommers im Landkreis Cham auf Burg Neuhaus. Am 8. Juni spielten Walter Kolbeck (Mühlhiasl), Karl Amberger jun. (Glashüttenherr) und Ernst Martin einen Auszug aus einer Szene. Dabei wurde zum ersten Mal für die Weissagungen die Musik eingespielt, die für die speziell für die Prophezeiungen von Siegi Mühlbauer komponiert wurde. Diese dient der Untermalung der Voraussagen. Viel Beifall gab es am Ende des knapp zehnminütigen Ausschnitts der Darsteller.

Die erste "Mühlhiasl" Probe

Schnapsprobe mit Gerhard Liebl

Nach dem „Kerschgeist“ des Brandner Kaspers, musste ein „Schnaps“ gefunden werden, der zum neuen Stück passt. Gerhard Liebl, Chef der gleichnamigen Brennerei aus Bad Kötzting und langjähriger Partner des Theatervereins, stellte zehn verschiedene Brände und Liköre aus seinen mehrfach mit nationalen und internationalen Auszeichnungen prämierten Sortiment im Holmeierhaus im Rimbach vor. Die passende Unterlage lieferten die LiBu-Mitglieder Claudia und Karl Amberger. Diese neuen Brotzeit-Kreationen sollten während der Spielsaison erstmals verkostet werden. Favorit war Lachs auf Frischkäse. Für die Unterhaltung sorgte der 16-jährige Leonhard Wagerer mit seiner Ziehharmonika. Gerhard Liebl erzählte viel Wissenswertes über die Schnapsbrennerei. Der Ausgangsstoff von Spirituosen wird entweder durch Vergärung von zuckerhaltigen Lösungen oder durch Einlegen von Beeren und Früchten in Alkohol hergestellt, erläuterte Gerhard Liebl. Anschließend erfolgt jeweils eine einfache oder mehrfache Destillation, auch Brennen genannt. Am Ende der Verkostung erfolgte die Abstimmung: Der Lichtenegger Bund wird zur Spielsaison im Juli/August sowohl einen Wildbeergeist als auch einen Wallnusslikör mit dem Etikett des Mühlhiasl-Spiels ausschenken.

Johannes Reitmeier

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Johannes Reitmeier, Regisseur: „Der Lichtenegger Bund hat sich ja in seinen höchst unterschiedlichen Produktionen immer wieder neu erfunden. Als wir uns vor Jahren für den Brandner Kaspar auf der Burg entschieden hatten, erschien das durchaus als Wagnis. Es gibt ja neben den volkreichen Bildern im Himmel und in der Dorfgemeinschaft auch kammerspielartige Szenen, etwa die Begegnungen Brandner-Boindlkramer. Niemand wusste, ob ihre Wirkung auf der Freilichtbühne nicht verpuffen würde. Dem war aber nicht so und so wurde aus dem Wagnis ein unglaublicher Erfolg für den LiBu. Es ist unbeschreiblich, mit welch überbordender, guter Laune das Publikum diese Vorstellungen regelmäßig abfeierte. Klar, dass da das Abschiednehmen schwerfällt.“

Autor: Wolfgang Reimer

Walter Kolbeck (Brandner Kaspar)

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Walter Kolbeck (Brandner Kaspar): Der Anfang gestaltete sich schwierig, Johannes Reitmeier meinte, das Stück gibt die Rollen für unser Team nicht her. Wie sollten wir die Bühne gestalten, wie wird der Himmel, wie die Kostüme, wie geht der Umbau von Erde auf Himmel vonstatten. Ich war überzeugt, dass der Brandner Kaspar auf die Burg passt, wurde aber vom Zuspruch der Zuschauer überrascht. Alle Vorstellungen waren ausverkauft und die Nachfrage ist immer noch da. Ich habe den Kaspar gerne gespielt. Aber wer würde das nicht, wenn er den Tod austricksen kann. Bei den Requisiten kam uns der „Glücksgriff Innsbruck“ entgegen, da der LiBu Elemente der Oper „Die Fledermaus“ vom Landestheater erhielt. Dass das Team um Alois Gruber, die Umbaupause von der Erde ins Paradies innerhalb von 20 Minuten schaffte, war schon sehenswert. Auch die Engelsflügel aus echten Federn zu fertigen, stellten sich als eine glänzende Idee heraus. Am letzten Spieltag wird natürlich ein bisschen Wehmut nach sechs Spieljahren dabei sein, aber insgesamt überwiegt das Glücksgefühl. Wie könnte es bei so einem Erfolg auch anders sein. Erfolg sorgt für eine gute Stimmung in der Truppe, Zufriedenheit beim Vorstand und einem guten Polster für eine Neuproduktion.
Autor: Wolfgang Reimer

Ernst Martin (Boindlkramer)

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Ernst Martin, Boindlkramer: Tja, was soll ich sagen zum Abschluss? Ich kann mich noch an die allererste Vorstellung erinnern. Alle waren gespannt, wie das Publikum auf unsere Vorstellung reagieren würde. In der Pause kam Johannes ganz erleichtert hinter die Bühne und hat mir im Vorbeigehen schon einmal auf die Schulter geklopft und einen Daumen nach oben gezeigt. Für mich und alle anderen auch, war das der Beginn einer fast schon unglaublichen Reise. Das Stück war 2016 als „Lückenbüßer“ geplant. Den Text hatten wir, da wir schon einmal 1989 den Brandner Kaspar als Wintertheater gespielt hatten. Und dann geschah sowas: Ausverkauft, ausverkauft, ausverkauft. Lange Schlangen beim Kartenvorverkauf in Rimbach (damals noch in der Touristinfo). Bei fast jedem Onlineverkauf waren die Server überlastet. einfach der Wahnsinn. Gefühlt jeder wollte das Stück sehen und der Andrang ließ nicht nach. Der gleiche Rummel nach dem Stück: viele Zuschauer suchen nach dem Stück das Gespräch mit den Schauspielern und drücken Ihre Freude über den Abend aus. Und viele wollen noch ein Erinnerungsfoto mit dem Boindlkramer, dem Zeremonienmeister oder dem Brandner – oder allen zusammen. Beim Verlassen der Burg haben fast alle ein Lächeln im Gesicht. Das alles ist ein ganz großes Geschenk. Und wir bekommen dafür ganz viel zurück. Ich würde lügen, wenn ich nicht mit Wehmut an das Ende des Brandner Kaspar denke. So ein Stück und so eine Rolle gibt einen sehr viel. Und ich bin gespannt, ob ich jemals wieder so eine super Rolle spielen darf. Im Augenblick fällt mir keine ein. Aber man weiß ja nie, was nicht noch alles im Leben passiert.
Autor: Wolfgang Reimer

Matthias Schulte (Zeremonienmeister)

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Matthias Schulte, Zeremonienmeister: Am Anfang wusste ich nicht, was Johannes von mir will. Ich hatte mir den früheren Brandner Kasper vom LiBu auf Video, den alten Film mit Gustl Bayerhammer und die neuere Version mit Bully Herbig angeschaut und dachte – Okay, passt. Aber es passte keineswegs, ich solle die Rolle „pikiert schwul“ spielen. Darunter konnte ich mir beim besten Willen nichts vorstellen, habe rumprobiert, immer wieder irgendwie anders geprobt…aber es passte nie. Einmal hat Johannes zu mir gesagt „Matthias, ich werde Dich triezen bis aufs Blut“, meine Antwort war damals „Johannes, das ist doch schon längst soweit“. Ich war tatsächlich ein wenig verzweifelt. Schließlich und endlich wurde dann eine Einzelprobe vereinbart – und da fiel dann der Groschen. Es war klar wohin die Reise gehen soll. Und wie sich herausstellen sollte, war es eine sehr spaßige Reise für mich und vor allem das Publikum. Der immer beleidigte und stockschwule Kerl war sicherlich meine lustigste und beim Publikum am besten ankommende Rolle seit ich beim LiBu mitspiele. Dieser stets eingeschnappte, über die Bühne gockelnde Erzengel mit seinem vollkommen tuntigen Gehabe hat sich von Anfang an zu einer heimlichen Hauptrolle gemausert. Er erlangt die maximale „Applausausbeute“ bei vergleichsweise niedrigem Textaufkommen, verglichen mit dem Brandner Kasper oder dem Boindlkramer. Aber nun, nach der sechsten Saison ist es an der Zeit die Flügel für immer abzulegen und ab nächstem Jahr ein neues Stück auf die Bühne bringen. Auf zu neuen Ufern.
Autor: Wolfgang Reimer

Walter Jonas ist der Schirmherr 2023

  • Gruppenfoto

  • Handschlag

    Handschlag

  • Bürgermeister-Schirm

    Bürgermeister-Schirm

  • Auf eine gute Premiere!

    Auf eine gute Premiere!

  • Schwirzer

    Schwirzer

  • Geschenk für Walter Jonas.

    Geschenk für Walter Jonas.

Walter Jonas ist der Schirmherr 2023 des Lichtenegger Bundes. „Ich werde mein Möglichstes tun, damit die letzte Saison der Brandner Kaspars und das ewig‘ Leben einen glänzenden Abschluss findet“, versicherte der Regierungspräsident der Oberpfalz. Im Hauptgebäude der Regierung am Emmeramsplatz sorgte ein Trupp „Schwirzer“ am Freitag für Aufsehen: hatte er doch Gewehre bei sich. Doch der einzige Grund für den bewaffneten Auftritt der Darsteller des Lichtenegger Bundes war die Bitte um die Schirmherrschaft.
Nach einer kurzen Szene aus dem „Brandner Kaspar“ und einem gemeinsamen „Prost“ mit einem „Kerschgeist“ gab der 62-jährige Jonas dem LiBu-Vorsitzenden Walter Kolbeck seine Zusage: „Auf eine gute Festspielzeit!“ Rimbach Bürgermeister Heinz Niedermayer überreichte Walter Jonas einen Schirm: „Aus Überzeugung, dass Sie Ihr Möglichstes geben, damit das Wetter bei der letzten Saison des Brandner Kaspars schön wird.“ Der Regierungspräsident Walter Jonas ist verheiratet, hat zwei Töchter und zwei Enkelkinder. Der Niederbayer durchlief verschiedene Stationen im Polizeipräsidium München und im Innenministerium. Von November 2020 bis Januar 2022 war er Chef des Landesamts für Gesundheit, von 2013 bis 2017 war er Vize-Regierungspräsident.
Bei einer Brotzeit tauschten sich die Gäste aus Rimbach in gemütlicher Runde mit Walter Jonas, dem Bruder des Kabarettisten Bruno Jonas, sowie mit Florian Luderschmid, Regierungsvizepräsident der Oberpfalz, über die Theaterlandschaft im Landkreis aus. Und wer weiß: Eventuell gibt es bei der Premiere am 15. Juli auch einen Überraschungsdarsteller beim Brandner Kasper 2023…

2023 | Tribüne: das alte Holz muss weg

  • Der Bautrupp bei der Arbeit

    Der Bautrupp bei der Arbeit

  • Drei Tage dauerte der Abbau

    Drei Tage dauerte der Abbau

  • Fleissige Hände

    Fleissige Hände

  • Es geht voran!

    Es geht voran!

  • Treppen und Trittbretter.

    Treppen und Trittbretter.

  • Lehnen mit neuen Markierungen

    Lehnen mit neuen Markierungen

Wer vergangene Woche einen Ausflug auf die Burgruine Lichteneck machte, rieb sich verwundert die Augen. Ein Trupp Männer demontierte mit Schraubenschlüssel und Flex die Sitz- und Trittfläche und die Lehnen der Tribüne. Was ist los auf der Burg? Ist gar das Ende des Lichtenegger Bundes (LiBu) eingeläutet? „Nein, ganz im Gegenteil“, lacht Walter Kolbeck, Vorsitzender des LiBu, „das Holz muss ersetzt werden, da es teilweise verwittert, durch Witterungseinflüsse rissig oder feucht war.“ Die Schäden mussten immer und immer öfter durch neue Bretter ausgebessert werden. „Da wir nicht immer von Jahr zu Jahr das Holz austauschen wollten, einigte sich der Vorstand, einmal den gesamten Aufbau zu erneuern, so dass er auch optisch wieder ansprechend aussieht“, erläutert der Darsteller des Brandner Kaspers im Erfolgsstück „Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben“, das am 15. Juli Premiere feiert. Zusätzlich werden Schilder mit den Platzziffern an den Lehnen angebracht. Das Malen oder „Stupfen“ der Platzziffern auf das Holz war immer eine „geliebte“ Fleißarbeit vor Beginn der Saison. Mit den Plaketten werden auch die Besucher ihre Plätze schneller finden.
So nutzte der Bautrupp der Lichtenegger Bundes das trockene Wetter in der vergangenen Woche und Karl Amberger sen., Fredi Eckert, Max Eiber, Alois Gruber, Thomas Gruber, Walter Kolbeck, Fritz Wagerer und Sepp Wagerer demontierten die Balken und Bretter, die am Traggerüst der Tribüne verschraubt waren.
Die acht fleißigen Helfer, „unsere Rentnergang“, wie Alois Gruber, Chef des Bauausschusses des LiBu scherzt, schafften es innerhalb von drei Tagen die vier Meter langen Holzbretter abzubauen. Die Planken werden, soweit sie noch brauchbar sind, als Bühnenbretter verwendet werden. Im linken Teil der Tribüne, hatten die Bretter Kontakt zum Boden und waren deshalb schon zerfallen. Gruber wird dort statt Holz auf Metallgitter vertrauen. Das Schweißgerät wartet schon…
In der nächsten Sitzung wird die Entscheidung getroffen, auf welchem Holz das Publikum bei der Premiere am 15. Juli sitzen wird: Douglasie oder Lärche stehen zur Auswahl. Und nicht zuletzt verzichtet der Lichtenegger Bund auch auf 70 Sitzplätze auf jeder Vorstellung. „Damit die Zuschauer mehr Platz haben“, so LiBu-Vorsitzender Walter Kolbeck. So viel Komfort hat aber auch seinen Preis: Der Verzicht auf die Sitzplätze „kostet“ den Lichtenegger Bund den Gegenwert einer Vorstellung.

2022 | Bravo: LiBu erhält Heimatpreis

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Der Lichtenegger Bund bekam am 2. Juni in der Kaiserburg in Nürnberg vom bayerischen Finanz- und Heimatminister Albert Füracker den Heimatpreis Bayern für besondere Verdienste um Heimat, Kultur und Brauchtum verliehen. Die Auszeichnung würdigte unter anderem die herausragenden Qualität der Theateraufführungen unter der Regie von Johannes Reitmeier. Walter Kolbeck nahm den weißen Löwen aus Nymphenburger Porzellan (und eine Urkunde) entgegen. „Für das bemerkenswerte Engagement und die Förderung des Dialekts als Ausdruck gelebter Heimatverbundenheit wird dem Verein der Heimatpreis verliehen“, würdigte Minister Füracker.

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